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SIM, eSIM und iSIM: Mobile Konnektivität erfindet sich immer wieder neu

21 November 2023

Die meisten Mobiltelefone verbinden sich immer noch mit einer SIM-Karte, einem kleinen Chip auf einem Plastikträger, den man in sein Smartphone einlegt und mit einer PIN-Nummer aktiviert. Aber das gehört bald der Vergangenheit an. Im Hinblick auf die Miniaturisierung der Bauteile von Smartphones unterstützen die Entwickler und Hersteller seit einigen Jahren die Virtualisierung der SIM-Karte, die sogenannte eSIM (für „embedded SIM“ oder eingebettete SIM).

Die SIM-Karte ist jetzt digital

Mini, Mikro, Nano – die herkömmliche SIM-Karte wurde im Laufe der Zeit erheblich verkleinert. Dennoch kann man in Smartphones nur eine oder maximal zwei SIM-Karten einlegen, was die Anzahl der verfügbaren Nummern und Dienste einschränkt. Der Betreiber muss jetzt nicht mehr für jeden Nutzer eine SIM-Karte ausgeben, sondern kann dank der Technologie das Kundenprofil an die im Mobilgerät integrierte eSIM-Karte senden. Bei einem Wechsel des Anbieters ist es nicht mehr nötig, die alte physische SIM-Karte durch eine neue zu ersetzen. Auch beim Kauf eines neuen Smartphones können Sie auf das winzige Stück Plastik verzichten. Mit der eSIM übertragen Sie die Benutzerprofile und Daten einfach auf die integrierte Karte des neuen Geräts oder vom alten auf das neue Smartphone. Die Lösung trägt zur Digitalisierung der Nutzererfahrung bei. Bei einigen Anbietern erfolgt die Aktivierung in einem vollständig digitalen Verfahren.

Die Virtualisierung der SIM-Karte für den Endnutzer hat auch große Vorteile für die Hersteller. Zudem ist die eSIM viel günstiger. Durch ihre Verwendung sinkt der Rohstoffbedarf in der Mobilfunkbranche und es steht mehr Platz im Geräteinneren zur Verfügung. Bei Smartphones macht dies nicht mehr so viel aus, aber bei kleineren Geräten wie Uhren oder anderen vernetzten Objekten bedeutet dies einen erheblichen Platzgewinn.


Die europäischen Netzbetreiber und Hersteller halten sich in Sachen eSIM sehr bedeckt, obwohl immer mehr Smartphones diese Technologie anbieten. Die meisten dieser Geräte können gleichzeitig noch eine SIM-Karte aufnehmen, sodass die Nutzer beispielsweise die eSIM für die geschäftliche Nummer und die SIM-Karte für eine private Nummer nutzen können.
Außerdem entstehen neue Nutzungsmöglichkeiten: Unternehmen bieten Reisenden bereits Datenpakete mit eSIM für ihre Zielländer mit günstigen Tarifen an, die den lokalen Angeboten nahekommen.


iSIM, die im Prozessor integrierte SIM-Karte

Das hindert die Hersteller jedoch nicht daran, in die Zukunft zu blicken und zu versuchen, die Digitalisierung immer weiter voranzutreiben. Der Nachfolger der eSIM ist bereits unter dem Namen iSIM (für Integrated SIM oder integrierte SIM) bekannt. Diese Innovation, die 2022 vorgestellt wurde, wird vom Branchenriesen Qualcomm, einem Spezialisten für Chips für Mobilgeräte, vorangetrieben. Außerdem hat sie einen regelrechten Hype unter großen Industriekonzernen wie Thales ausgelöst.

Aber was unterscheidet die iSIM von der eSIM? Im Großen und Ganzen funktionieren beide Technologien gleich. Es geht in beiden Fällen darum, die SIM-Karte im Gerät für den Endbenutzer zu entmaterialisieren. Die iSIM unterscheidet sich jedoch von der eSIM dadurch, dass sie direkt in den Hauptprozessor des Geräts integriert ist. Ein separater Chip wie bei der eSIM ist nicht mehr erforderlich. Laut dem US-Branchenriesen ist die iSIM nicht nur platzsparender, sondern die Technologie ist auch besser in das System integriert, bietet eine bessere Leistung sowie mehr Speicherkapazität und Sicherheit.

Kleine Objekte verbinden

Diese vielversprechende Technologie wird dazu beitragen, unsere Smartphones zu verbessern. Das wahre Potenzial der iSIM zeigt sich jedoch vor allem im Zusammenspiel mit vernetzten Objekten.

Sie ermöglicht es den Herstellern, kleinere und kompaktere Geräte zu entwerfen, die leichter zu transportieren und zu bedienen sind. Die Miniaturisierung setzt die iSIM weniger Wasser oder Staub aus, sodass sie besser für Outdoor-Netzwerke geeignet ist, die eigene Mobilfunknetze nutzen, was dank 5G ermöglicht wird. Ein weiterer Vorteil der Technologie ist ihr geringerer Energieverbrauch. Diese technologischen Fortschritte verbessern durch die Senkung der Entwicklungskosten und des Energieverbrauchs unmittelbar die Prognosen für die wirtschaftliche Rentabilität ihrer riesigen Ökosysteme.

Die iSIM ist endlich da

Die Einführung der iSIM wird ab 2024 schrittweise erfolgen und hängt von der Bereitschaft der Hersteller ab, diese Technologie in ihre Geräte zu integrieren. Studien von Juniper und Thales deuten auf ein exponentielles Wachstum der eSIM- und iSIM-Technologien in den nächsten drei Jahren hin, mit einem weltweiten Umsatz von mehreren Milliarden Euro und hundert Millionen per iSIM vernetzten Objekten. Betreiber wie POST bereiten sich darauf vor, damit ihre Kunden von diesen Entwicklungen profitieren können und jedem ein optimales Erlebnis garantiert wird.
 

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