Vernetzte Objekte im Dienste der Gesundheit

23 September 2021

Im Gesundheitswesen kommen immer häufiger vernetzte Objekte zum Einsatz. Neue Anwendungen helfen bei der Krankenhausverwaltung und Patientenbetreuung. Als Experten für digitale Lösungen suchen wir gemeinsam mit Gesundheitsfachleuten nach neuen Perspektiven, zum Beispiel durch den Einsatz von 5G-Technologie.

In den letzten Jahren wurde viel darüber diskutiert, wie die 5G-Technologie das Gesundheitswesen revolutionieren könnte. Die Lösungen, die am häufigsten zur Sprache kommen, wurden bislang nicht in die Praxis umgesetzt.

Da wäre zum Beispiel die Möglichkeit, dass Notfalleinsatzkräfte per Videokonferenz von Chirurgen unterstützt werden. Eine andere Idee ist der Einsatz von Drohnen am Unfallort, um sich einen ersten visuellen Überblick zu verschaffen und eine effizientere Versorgung zu gewährleisten. Zusammen mit der 5G-Technologie bietet das Internet der Dinge die Möglichkeit, bei der Versorgung von Patienten in kritischem Zustand entscheidende Sekunden zu sparen.

Derartige Einsatzmöglichkeiten müssen nur einmal in Betracht gezogen werden. Tatsächlich ist es mithilfe der 5G-Technologie möglich, Netzkapazitäten für bestimmte Zwecke, etwa für die Notfallmedizin, zu reservieren (das sogenannte „Slicing“) und dank einer extrem geringen Latenz eine optimale Konnektivität zu gewährleisten.

Unsere Teams sind begeistert von der Idee, solche Lösungen gemeinsam mit den Akteuren des Luxemburger Gesundheitswesens zu entwickeln, und man darf nicht vergessen, dass vernetzte Objekte in der Medizin schon seit langem etabliert sind.

In Krankenhäusern sind schon jetzt zahlreiche Objekte vernetzt

Die Vernetzung dient in erster Linie dem leichteren Auffinden der Objekte.

In einem Krankenhaus ist es nicht unbedingt selbstverständlich, dass ein Beatmungsgerät genau dann zur Verfügung steht, wenn es am dringendsten gebraucht wird. Auch der Diebstahl von häufig wertvoller Ausrüstung war in der Vergangenheit für Betreiber ein Problem. Außerdem ist es nicht ganz einfach, Bestandsaufnahmen vorzunehmen.

Um diesen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, haben wir verschiedene Betreiber dabei unterstützt, Objekte wie Beatmungs- oder Ultraschallgeräte sowie Pumpen zu vernetzen. Dadurch sind Ausrüstungsgegenstände leichter aufzufinden, wenn sie gebraucht werden, und die Teameffizienz steigt.

Insbesondere im Zuge der Dezentralisierung der Gesundheitsversorgung, das heißt die Verteilung auf die sogenannten „Maisons médicales“, verbessern vernetzte Objekte das Ressourcenmanagement. Allein dadurch, dass eine Warnung ausgegeben werden kann, wenn ein Objekt die ihm zugeordnete Zone verlässt, lassen sich Diebstähle verhindern.

Verbesserung der Logistik im Gesundheitswesen

Hinzu kommt, dass Krankenhäuser eine große Menge an Abfällen produzieren. Das Sammeln der Abfälle wird durch vernetzte Objekte erheblich erleichtert, insbesondere im Falle von Stoffen, die speziell behandelt werden müssen. Detektoren wie Ultraschallsensoren, die auf Abfallbehältern angebracht werden, melden es zum Beispiel den zuständigen Stellen, wenn sie geleert werden müssen.

Vernetzte Messgeräte ermöglichen die ständige Überwachung der Temperatur von Kühlgeräten, in denen Medikamente, Impfstoffe, Blut, Lebensmittel oder Milchnahrung für Babys gelagert werden. Auf diese Weise können unter anderem auch Luftqualität, Zimmertemperatur und Raumauslastung permanent überwacht werden.

All dies ist bereits im Einsatz und führt nicht nur zur Verbesserung des Krankenhausmanagements, sondern gewährleistet darüber hinaus auch lückenlose Kühlketten und eine bessere Patientenbetreuung. Hinzu kommen erhebliche Kosteneinsparungen.

Im Gespräch mit einem Vertreter des Gesundheitswesens war ich überrascht, dass er das Krankenhaus vor allem als Logistikplattform beschrieb, auf der sich Mitarbeitende, Patienten und Besucher bewegen und die zahlreiche Ressourcen benötigt, um zu funktionieren. Vernetzte Objekte sollen das medizinische Personal dabei unterstützen, effizienter zu arbeiten, und Besucher sollen damit besser geführt werden. Auch die Betreuung der Patienten lässt sich mithilfe von vernetzten Objekten verbessern.

Verbesserung der Patientenbetreuung

Mit einem vernetzten Armband, wenn es einmal richtig kalibriert und zugelassen ist, können die Vitalwerte von Patienten aus der Ferne gemessen und Informationen gesammelt werden, die eine bessere Diagnostik ermöglichen. Ein solches Armband, auf dem die Identität des Patienten gespeichert ist, bietet darüber hinaus eine sehr einfache Möglichkeit, die Bewegungen von Patienten innerhalb des Krankenhauses zu verfolgen, sodass sich niemand versehentlich verirrt.

Durch die Vernetzung von Geräten wie zum Beispiel Pumpen kann zudem per Fernsteuerung gewährleistet werden, dass jedem Patienten die richtige Dosis verabreicht wird.

Es ist nicht schwer zu erkennen, dass die Vernetzung von Patienten die medizinische Fernbetreuung verbessert. Einige könnten so auch ambulant betreut werden und das Krankenhaus verlassen.

Daten für eine bessere Versorgung

Vernetzte Objekte eröffnen ein neues Anwendungsfeld. Mit dieser Technologie ist vieles möglich, und damit sie zum Einsatz kommt, ist jetzt vor allem das Gesundheitswesen gefordert. Allerdings müssen dabei auch ethische Richtlinien festgelegt werden.

Die Vernetzung von Objekten ist nicht risikofrei.

Mit ihrer Hilfe und dank der durch sie möglichen Erfassung und Analyse von Daten können bestimmte Erkrankungen erkannt und effizienter diagnostiziert werden, insbesondere im Bereich der chronischen Erkrankungen.

Patienten vernetzen? Eine Frage der Ethik

Es ist nicht schwer zu verstehen, dass in den Körper implantierte Objekte Krisen verhindern können, indem sie die Entwicklung und Analyse von Vitalwerten in Echtzeit übertragen.

Technische Bauteile helfen bereits seit langem, unsere Lebenserwartung zu verlängern. Die Herzen vieler Patienten schlagen mit Unterstützung eines Herzschrittmachers. Ist es aber angebracht, solche Objekte zu vernetzen?

Die Beantwortung dieser Frage erfordert die Auseinandersetzung mit Risiken, insbesondere in Bezug auf die Cybersicherheit. Was wären die Konsequenzen, wenn ein Außenstehender die Kontrolle über solche technischen Implantate in unserem Körper übernähme? Immer häufiger ist die Rede vom Transhumanismus – die Idee, durch Chips im Gehirn die Grenzen menschlicher Möglichkeiten zu erweitern. Solche ethischen Fragen sind daher von essentieller Bedeutung.

Zahlreiche Objekte können bereits heute vernetzt werden. Zum Beispiel gibt es Sauger für Babytrinkflaschen, die in der Lage sind, die Temperatur des Babys zu messen. Das kann sich als praktisch erweisen. Die Frage kann aber auch lauten: Ist es sinnvoll? Manchmal kann ein Überfluss an Daten auch schädlich sein. Es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Technologie zweckdienlich und unter medizinischer Aufsicht eingesetzt wird.

Die Technologie ist da, und es ist unser Wunsch als Experten, die Akteure des Gesundheitswesens beim Einsatz neuer Anwendungen zu unterstützen, um die Gesundheitsversorgung als Ganzes wirklich zu verbessern.

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