Frauen in der Cybersicherheit etablieren

08 März 2021

Im Rahmen des Weltfrauentags laden wir Sie zu einer Begegnung mit Aurélie Da Silva ein, Information Security Officer bei POST Luxembourg. Sie selbst hat sich in diesem nach wie vor mehrheitlich männlich dominierten Umfeld einen Platz gesichert und empfindet eine stärkere Geschlechterdurchmischung in Cybersicherheit und Informationstechnik als echte Bereicherung.

Am heutigen Montag, dem 8. März, ist Weltfrauentag. Dass es immer noch notwendig ist, diesem Thema einen Tag zu widmen, liegt daran, dass – auch bei uns – noch einiges unternommen werden kann, um die Rechte der Frauen zu stärken. Diskriminierung, Ungleichheit, Vorurteile... Frauen haben nach wie vor unter unfairer Behandlung zu leiden, insbesondere im Arbeitsumfeld. Dies gilt vielleicht besonders für den Sektor Informationstechnik, denn hier ist die große Mehrheit der Beschäftigten männlich.

3 Frauen im Bereich

Wir bei POST sind bemüht, die Grenzen sanft zu verschieben. In der Abteilung Cyberforce, deren Aufgabe es ist, in allen Geschäftsbereichen des Konzerns für die Sicherheit der Informationssysteme und Datenverarbeitung zu sorgen, sind drei Führungspositionen von Frauen besetzt.

Eine davon ist Aurélie Da Silva, Information Security Officer bei POST Luxembourg. „Ich bin 2016 dazugekommen, ein Jahr nachdem die Abteilung eingerichtet worden war“, erklärt sie. „Ich konnte darauf zählen, dass POST Vertrauen in mich setzt, denn die Cybersicherheit war nicht mein Lieblingsthema. Anfangs hatte ich eher organisatorische Kompetenzen. Mit der Zeit konnte ich mich für den Bereich begeistern, und mit Unterstützung des Teams habe ich mich weitergebildet und die notwendigen Zertifikate erworben.“ 

Eine rasche Integration

Auf ihrem Berufsweg hat Aurélie auch schon einmal erlebt, dass sich bestimmte männliche Kollegen unangemessen verhielten, zum Beispiel in Bezug auf ihre Art, sich zu kleiden. Bei POST konnte sie sich bei ausnahmslos allen Kollegen auf ein respektvolles Miteinander verlassen. „Natürlich ist dies ein männlich dominiertes Metier, aber ich wurde sofort integriert. Meine Kollegen haben mich unter ihre Fittiche genommen, damit ich schnell die notwendigen Kompetenzen entwickeln konnte. Männerteams pflegen immer einen besonderen Humor, aber das stört mich nicht. Für mich ist am wichtigsten, dass meine Kompetenzen nicht in Frage gestellt werden, weil ich eine Frau bin.“ 

Bei POST arbeiten zwar inzwischen ein paar Frauen in der Abteilung für Cybersicherheit, aber es muss noch einiges getan werden, um den Bereich Informationstechnik für Bewerberinnen attraktiv zu machen. „Natürlich hätte man gern weitere Frauen unter den Kollegen“, fügt Aurélie hinzu. Vor allem in der Position „Ethical Hacker“ oder den Funktionen im Bereich Betriebssicherheit fehlt es an weiblichem Personal. In der Risikoanalyse dagegen ist der Frauenanteil etwas höher.“ 

Immer noch starre Denkweisen

Aber wie lässt sich die begrenzte Präsenz von Frauen in diesem Sektor erklären? Und vor allem: Wie lässt sich der Kurs ändern? Es gibt bereits diverse Initiativen sowohl auf luxemburgischer (die Initiative „Letzgoequal“) als auch auf europäischer Ebene. Unter anderem wird in Luxemburg demnächst der neue Interessenverband Women Cyber Force gegründet, um mehr Frauen für den Sektor Cybersicherheit zu gewinnen.

Trotz dieser Bemühungen ist die Vorstellung von typischen Männer- bzw. Frauenberufen in den Köpfen vieler Menschen fest verankert. „In den Informatik-Hörsälen zum Beispiel findet sich auch heute noch oft nur eine Handvoll Frauen unter lauter Männern. Manchmal werden diese Frauen zur Zielscheibe des Spotts, was neue Interessenten nicht gerade ermutigt“, betont Aurélie. Frauen, die in der Informatik oder einem anderen männlich dominierten Beruf arbeiten wollen, müssen ihre Entscheidung oft doppelt so gut begründen wie Männer. Manche gehen sogar so weit, ihr Äußeres männlicher erscheinen zu lassen, um eher akzeptiert zu werden. Das ist doch nicht normal.“ 

Aurélie findet, es sei höchste Zeit dafür zu sorgen, dass sich informatikbegeisterte Frauen ganz selbstverständlich diesen Branchen, diesen Berufen zuwenden können. Der Fachkräftemangel macht dies nur noch wichtiger. „Die Durchmischung von Männern und Frauen ist für ein Team eine echte Bereicherung. Wir sehen die Dinge tatsächlich unterschiedlich, und bei sämtlichen Projekten ist diese Meinungsvielfalt förderlich. In Zukunft wird es darauf ankommen, dass Männer und Frauen in diesem Umfeld allein aufgrund ihrer Kompetenzen und nicht nach ihrem Geschlecht beurteilt werden“, lautet Aurélies Fazit.

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